Arbeitsbereich Armut und Lebenslagen

Wissenschaftliche Expertise „Digitale Teilhabe von Armutsbetroffenen in NRW“

Vorliegende Studien belegen, dass die Chancen, digital zu partizipieren und von der digitalen Transformation zu profitieren, in der Gesellschaft ungleich verteilt sind. Eine der zentralen Determinanten für Zugangs- und Nutzungsunterschiede ist das Haushaltseinkommen. Weitere Sozialkategorien – wie Bildungsgrad, Geschlecht oder Herkunft – haben ebenfalls Einfluss auf die digitalen Teilhabechancen. Hieraus resultieren unterschiedliche Chancen etwa bei der gesellschaftlichen Teilhabe, dem Bildungserfolg oder den individuellen Arbeitsmarktchancen.

Mit Blick auf das Land NRW ist bisher wenig darüber bekannt, inwiefern innerhalb der Gruppe der Menschen in einkommensarmen Haushalten – die keineswegs homogen ist – verschiedene Problemstellungen oder Ausschlussmechanismen in Bezug auf die digitale Teilhabe vorhanden sind.

Die Ziele des Projekts sind daher

  • die Offenlegung von Unterschieden in Ausstattung, Zugang und Nutzung digitaler Medien bei Menschen aus einkommensarmen Haushalten,
  • ein Mapping vorhandener Angebote zum Aufbau digitaler Kompetenzen und Zugang zur Infrastruktur Armutsbetroffener im Land NRW und
  • die Herausarbeitung von praxisbezogenen Empfehlungen für die Landesebene zur Optimierung von Angeboten zur Verbesserung der digitalen Teilhabe.

Das Untersuchungskonzept verfolgt einen partizipativen Ansatz, indem die Perspektive von einkommensarmen Menschen bewusst in die Erhebungs- und Auswertungsprozesse einbezogen wird. Neben einer quantitativen Analyse vorhandener Regional- und Mikrodaten zu Mustern und Auffälligkeiten zur Ausstattung mit und Nutzung von digitalen Medien, werden vorhandene Ansätze zur Förderung der digitalen Teilhabe im Land NRW identifiziert (Mapping und Expert*inneninterviews). Vertiefende qualitative Analysen auf kommunaler Ebene (regionale Fallstudien) unterstützen dabei, ein nach Lebenslagen differenziertes Verständnis für Mechanismen zu entwickeln, die zum digitalen Ausschluss von Menschen aus einkommensarmen Haushalten führen. Dabei werden sowohl leitfadengestützte Interviews mit kommunalen Akteur*innen im Bereich der sozialen und digitalen Teilhabe als auch Fokusgruppen mit von Armut betroffenen Menschen geführt. Abschließend werden die Ergebnisse und die darauf aufbauenden Handlungsempfehlungen in einem Validierungsworkshop mit relevanten Stakeholdern auf Landesebene und armutserfahrenen Personen diskutiert und in einem Bericht prägnant und verständlich zusammengefasst. Der Bericht soll dazu beitragen, Angebote zur digitalen Teilhabe von Menschen aus einkommensarmen Haushalten stärker an deren Bedarfen auszurichten.

Mitarbeiter: Dr. Ulrike Kaden, Marco Puxi, Eva Roth, Hans Verbeek, Sabine Wellmer

Auftraggeber: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW)

Laufzeit: September 2025 bis Dezember 2025

Levin GjakonovskiWissenschaftliche Expertise „Digitale Teilhabe von Armutsbetroffenen in NRW“

News

Keine News verfügbar

Kontakt

ISG - INSTITUT FÜR SOZIALFORSCHUNG UND GESELLSCHAFTSPOLITIK GMBH
Weinsbergstraße 190
50825 Köln

+49 (0) 221 / 130 655 0
+49 (0) 221 / 130 655 46